Robotik im ESEC

Erlebniswelt im ESEC

Kurz vor dem Jahresende wurde ich eingeladen, um drei Tage im European Space Education Center in Libin / Belgien mit 25 anderen LehrerInnen aus allen ESA-Mitgliedsländern mit verschiedenen Robotik-Systemen zu experimentieren.

Eingangstür

Die ESA gewährte uns allen einen Anfahrtstag und konnte wir alle bereits am Dienstag zusammen zu Abend essen. Natürlich tauschten wir uns rege über unsere Schulen, Projekte, Erfahrungen und unsere Leidenschaft für Raumfahrt aus. Beeindruckend welche Projekte in ganz Europe von engagierten KollegInnen gestaltet werden. Schon allein das war die lange Reise in Wallonie wert.

Mars-Rover mit Temperatur-Sonde

Der erste Tag gehörte Lego Mindstorms EV3. Unsere Aufgabe bestand in der Konstruktion und Programmierung eines Marsrovers zur Durchführung eines Experiments zur Bestimmung der Bodentemperatur. Immerhin mussten wir kein Loch „hämmern“. Das ist nämlich wirklich schwer auf dem Mars!

Marslandschaft im ESEC und Paxi!

Einerseits war dies ein Heimspiel, da wir bereits seit knapp zwei Jahren in der Robotik-AG mit Lego Mindstorms EV3 arbeiten. Andererseits hatte ich diesmal die Gelegenheit zusammen mit Oliver, meinem Partner für die kommenden drei Tage, in Ruhe selbst zu programmieren und Konstruktionsprobleme zu lösen, ohne selbst dabei SchülerInnen zu betreuen. Unser Marsrover meisterte mit Bravur den Hindernisparcours zu den Löchern. Dabei halfen natürlich unsere Erfahrungen.

Am Abend ging es zu einer besonderen Besichtigung der Burg in Bouillon. Geführt vom Burgherren ging es tief in die Geschichte Belgiens und des mittelfränkischen Reiches. Ein gelungenes Kontrastprogramm zum Vormittag. In Bouillon gab es dann ein gemeinsames Abendessen.

AstroPi mit Sense HAT

Am Tag zwei nahmen wir uns zunächst den AstroPi vor. In der jährlichen AstroPi-Challenge haben SchülerInenn von der Grundschule bis zum Abitur die Chance ihren Programmcode auf zwei RasPis im europäischen Columbusmodul der ISS für maximal 30-Minuten laufen zu lassen, Daten zu sammeln und anschließend auszuwerten. Wir hatten die Gelegenheit die verschiedenen Möglichkeiten des AstroPis auszuprobieren, um die nächsten Projekte mit unseren SchülerInnen zu gestalten.

ESEC Radu – Bodenstation Galileo

Am Nachmittag fuhren wir ein paar Kilometer nach Radu, um die in einen Talkessel gebaute Bodenstation des Galileo-Systems anzusehen. Die Anlage in Radu sorgt für die Kommunikation mit verschiedenen Satellitensystemen der ESA und liefert ihre Daten z.B. nach Darmstadt zum ESOC. Außerdem steht dort eine Bodenantenne zur Kalibrierung des Galileo-Systems. Beeindruckend wie viel Technik für die Steuerung nötig ist, wie viel Gelassenheit die Mitarbeiter dort haben und mit welcher Geduld sie all unsere Fragen beantwortet haben.

Oliver, Paxi und ich

Am Nachmittag machten wir uns mit Arduino vertraut. Wir bauten und programmierten einfache Schaltungen, ließen LEDs blinken, Temperatur- und Drucksensoren Daten aufzeichnen und bauten eine kleine Wetterstation. Den Abend genossen wir bei einem typisch belgischen Abendessen (irgendwas mit Fritten!) im Hotel.

Bewässerungsautomat für Marskolonie

Und schon war der letzte Tag da. Heute stand sowas wie unsere Abschlussprüfung an. Wir bekamen eine Kiste, Schläuche, eine Flasche, ein paar Kabelbinder und ein Arduino um einen Bewässerungsautomaten für unsere Mars-Kolonisten zu entwickeln. Oliver kümmerte sich um die Programmierung, ich um die Konstruktion. Nach knapp 2h hatten wir einen funktionierenden Prototypen entwickelt. Die anderen kamen zu ähnlichen oder ganz anderen Lösungen. Sehr spannend zu sehen, was technische Kreativität bedeutet.

Und nun war es Zeit Abschied zu nehmen. Es waren drei Tage mit ganz viel neuem Input, interessanten Gesprächen, total weltraumbegeisterten Menschen und einem exzellenten Organisations-Team der ESA. Es hat riesig Spaß gemacht! Herzlichen Dank an all die HelferInnen, die KollegInnen und dem ESEC-Team!

Amazing Group!