Das ganze Schuljahr drehte sich immer Mittwochs alles um die Raumfahrt. Und das in dem Jubiläums-Jahr der Mondlandung. Für Neil Armstrong war es ein kleiner Schritt und alle hofften auf den großen Sprung der Menschheit. Nach 50 Jahren sind wir nun wirklich bereit für den großen Sprung auf den Mond. Das haben uns die Nachmittage in unserer MissionX AG gezeigt. Dank der Forschung auf der ISS können wir hoffentlich bald längere Zeit auf dem Mond bleiben.
Die Apollo-Missionen landeten alle auf der Vorderseite und in der Nähe des Äquators des Mondes. Dort gibt es sehr viel Mondstaub und Felsen. Das wissen wir. Für eine dauerhafte Mondstation ist das ungeeignet. Schließlich benötigen wir Menschen Wasser und Sauerstoff. Dies kann man nicht alles zum Mond mitnehmen oder, wie auf der ISS, regelmäßig liefern. Deswegen soll unsere Mondstation Calberlah 2 in der Nähe des Südpols gebaut werden. Durch Daten der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 wissen wir, dass es dort in Kratern gefrorenes Wassereis gibt. Dies wollen wir zur Versorgung der Station unter anderem nutzen. Außerdem ist die immer abgewandte Mondrückseite vom Südpol aus leichter zu erreichen. Dort wollen wir unsere Teleskope aufstellen. Schließlich stören auf dem Mond keine Flugzeuge oder Satelliten die Beobachtung des Weltraums. Unsere Station soll vor allem Forschern dienen, um das Überleben außerhalb unserer Erde über lange Zeit zu erforschen. Wir wollen dort neue Technik erproben. Funktionieren Luftfilter trotz des Mondstaubs? Kann man Pflanzen zur Versorgung der Crew züchten? Was passiert, wenn es eine Miss-Ernte gibt? Welche Materialien halten dauerhaft die Weltraumumgebung aus? Können 6 bis 10 Menschen lange zusammenleben, ohne sich zu streiten? Was passiert mit unseren Herzen oder Knochen ohne die Erdanziehung? Hat man als Astronaut auch auf dem Mond immer Kopfschmerzen, wie auf der ISS? Diesen Fragen wollen wir erforschen, um eine Mission zum Mars Wirklichkeit werden zu lassen! Und wenn wir die Mondstation nicht mehr brauchen, kann sie das erste Hotel außerhalb der Erde werden!
Unsere Mondstation
Module und ihre Aufgaben
In der Mitte von Calberlah 2 befindet sich der Crew-Raum mit dem Raketenbahnhof. Dort kommen morgens alle Astronauten zusammen, um zu frühstücken, den Tag gemeinsam mit einem Lied zu beginnen, Aufgaben zu verteilen oder einfach nur um zusammen zu reden. Die Fenster der Mensa sind zur Erde gerichtet, damit die Astronauten nicht so viel Heimweh haben. Im Crew-Raum gibt es auch Tischtennisplatten, Kickertische und ein Kino, um sich zu entspannen. Jeder Bewohner hat dort auch ein Büro oder seine Werkstatt. Unter dem Crew-Raum graben wir in den Mond die Wohnungen, Lagerräume und Räume für die Lebenserhaltung. Ähnlich wie ein Bunker schützen wir so unsere Bewohner vor der Sonnenstrahlung, anderen Gefahren, wie Meteoriten, oder den Temperaturschwankungen. Auf dem Dach des Crew-Raums ist der Raketenbahnhof, damit alle Bewohner im Notfall schnell gerettet werden können. Wie unsere Aula ist der Crew-Raum Lebensmittelpunkt der Bewohner. Von ihm geht alles andere aus. Deswegen wird dieses Modul auf der Erde vorgebaut und wie die ISS auf dem Mond zu erst zusammengesetzt. Anschließend bauen wir im Norden und Süden des Crew-Raums die zwei Hauptenergiespeicher. Die Solarzellen im Nordwesten und unsere Brennstoffzellen gewinnen Strom, der dort gespeichert wird. Damit wir nie ohne Strom sind, haben wir zwei getrennte Stromspeicher. Im Nordosten befindet sich die Garage unserer Mondautos. Um längere Strecken zu fahren, brauchen wir Autos. Schließlich laufen wir hier auch nicht alles zu Fuß. Außerdem wollen wir den Mond gründlich erkunden. Unsere Mondautos sind geschlossen, damit unsere Astronauten nicht immer im Mondstaub ausgesetzt sind. Die Mondautos fahren natürlich elektrisch. Deswegen ist die Garage auch gleich neben einem der Hauptenergiespeicher. In der Garage gibt es auch eine geschlossene Werkstatt, um die Autos reparieren zu können. Zwischen allen Teilen der Station und dem Crew-Raum gibt es Verbindungsgänge. Einen Astronautenanzug anzuziehen dauert sehr lang. Deswegen ist es unpraktisch für jeden Weg immer erst einen Anzug anziehen zu müssen. Außerdem hängen an der Decke der Verbindungsgänge kleine Gewächshäuser mit Algen, die für uns nebenbei die Luft filtern. Algen kann außerdem zu allem dazu essen und sie sind auch sehr gesund. Um nicht nur von Tütensuppe oder Astronauten-Eis zu leben bauen wir ein großes Gewächshaus. Dort wollen wir Kartoffeln, Möhren, Salat, Tomaten, Kresse, Bohnen und Bambus anbauen. Auf der ISS klappt das schon. Auf dem Mond geht das sicher auch. Außerdem tut es unseren Bewohnern sicher auch mal ganz gut, wenn sie etwas „grünes“ sehen und frisches Essen haben. Im Südwesten ist unser Geheimlabor. Damit niemand unsere Entdeckungen stehlen kann, sind die Scheiben alle schwarz. Dort wollen wir die Technik für den Mars ausprobieren und bauen. Ins Geheimlabor kommt man nur über eine besonders gesicherte Tür. Im Westen befindet sich die große Hauptantenne. Sie ist voll beweglich und hält den Kontakt zu unseren Freunden auf der Erde. Außerdem empfängt sie das Fernsehprogramm für den Crew-Raum und verbindet unsere Station mit dem Internet der Erde. Aber auch die anderen Module und Verbindungsgänge haben kleine Antennen. Die große durchsichtige Beobachtungskuppel im Norden ermöglicht unseren Bewohnern den Blick weit ins Weltall. Die Bilder schicken wir über unsere Antenne zur Auswertung auf die Erde.
Versorgung der Station
Der Weg zum Mond ist lang und teuer. Deswegen können wir nicht alle lebenswichtigen Dinge dort hin transportieren. Unsere Station soll sich selbst versorgen können. Wie auf der ISS wird alles wiederverwendet. Die Luft und schmutziges Wasser wird gereinigt oder dient als Nahrung für unsere Algen und die Pflanzen im Gewächshaus. Im Crew-Raum gibt es auch ein kleines Krankenhaus. Mindestens zwei unserer Bewohner sind Ärzte. Schließlich kann man auf dem Mond nicht einfach 112 anrufen, wenn man Hilfe braucht. Strom gewinnen wir aus den Solarzellen und der Brennstoffzelle. Durch das Wasser-Eis am Südpol können wir auch immer neue Luft für unsere Astronauten herstellen. Ersatzteile für unsere Autos oder Teile in der Station wollen wir mit 3D-Druckern drucken. Dazu können wir z.B. den Mondstaub oder das Verpackungsmaterial der Versorgungsgüter von der Erde verwenden.
50 Jahre später…
…soll unsere Mondstation das Zentrum des ersten wirklichen Mond-Dorfes sein. Neben den Forschern sollen ganz normale Menschen dort leben. Zu tun gibt es schließlich genug. Wir brauchen Köche, Bäcker, Kellner, Ärzte, Handwerker und Lehrer. Diese kümmern sich um die Mond-Touristen. Diese können bis zu drei Monaten in Calberlah 2 Urlaub machen. Das Geld der Urlauber wollen wir zum weiteren Ausbau unserer Mondstation nutzen. Zum Beispiel planen wir den Bau einer Astronauten-Schule. Dort können die Mars-Astronauten das Überleben außerhalb der Erde lernen.